Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331

ONLINE-EXTRA Nr. 71

Mai 2008

Israel wird 60 Jahre alt - und die Online-Ausgaben der Tages- und Wochenzeitungen sowie anderer Medienportale nutzen dieses Jubiläum, um eine ganze Reihe von Reportagen, Interviews, Info-Artikeln, Essays und Porträts zum Thema Israel online zu stellen. Viele dieser Beiträge haben grundsätzlichen Charakter und dürften über den Anlass ihrer Entstehung hinaus von Interesse sein. In den vorliegenden beiden ONLINE-EXTRA-Ausgaben Nr. 71 und Nr. 72 sind einige der interessantesten Beiträge aufgelistet.

ONLINE-EXTRA Nr. 71 versammelt Links zu herausragenden Einzelartikeln in den Online-Ausgaben der großen Tages- und Wochenzeitungen.

ONLINE-EXTRA Nr. 72 versammelt Links zu Online-Artikelsammlungen der Printmedien und anderer Infoportale, zu Einzelartikeln diverser Zeitungen und Zeitschriften, sowie Links zu einer kleinen Sammlung von Artikeln, die sich mit dem Thema "Literatur und Israel" befassen.




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Israel wird 60




Am Abend des 7. Mai 2008 beginnen auf dem Herzl-Berg in Jerusalem die offiziellen Feierlichkeiten zum 60. Unabhängigkeitstag des Staates Israel. Mit der Staatsgründung im Jahre 1948 wurde die Unabhängigkeit des jüdischen Volkes nach 2000 Jahren wieder hergestellt.

Im Land Israel hat das jüdische Volk vor 4000 Jahren begonnen, seine Religion und Kultur zu entwickeln, und seitdem eine fortdauernde physische Präsenz aufrecht erhalten, über Jahrhunderte als souveräner Staat, zu anderen Zeiten unter fremder Herrschaft. Während ihrer langen Geschichte ist die Rückkehr nach Israel das zentrale Anliegen von Juden auf der ganzen Welt geblieben.

Unter den folgenden Links finden sich die Grußworte von Staatspräsident Shimon Peres und Ministerpräsident Ehud Olmert an die Diasporagemeinden:



Grußwort von Shimon Peres an die Gemeinden in der Diaspora

Grußwort von Ehud Olmert an die Gemeinden in der Diaspora

Grußwort von Ehud Olmert an die Kinder in der Diaspora






In 33 Minuten zur Unabhängigkeit

[FAZ]
Von Michael Borgstede | Eines war den Staatsgründern klar: Sofort nach der Unabhängigkeitserklärung würden die arabischen Nachbarstaaten dem neugeborenen Staat Israel den Krieg erklären. Da schien es eine sinnvolle Vorsichtsmaßnahme, die Zeremonie in den Saal des Kunstmuseums von Tel Aviv zu legen... 

Der Gründer-Patriarch

[FAZ]
Von Wolfgang Günter Lerch | Die Weltgeschichte kennt viele berühmte Gründerväter - von George Washington bis zu Kemal Atatürk. Auch David Ben Gurion war ein solcher... 

Bomben im Morgengrauen

[FAZ]
Von Hans-Christian Rößler | Große Feierlichkeiten gab es im Mai vor sechzig Jahren nicht. Die kleine Zeremonie am 14. Mai 1948 im Tel Aviver Dizengoff-Museum sollte kein Aufsehen erregen. Man fürchtete, die britische Mandatsmacht könnte in letzter Minute einschreiten... 

Wie aus einer fernen Zeit

[FAZ]
Von Jörg Bremer | Den gemeinsamen Speisesaal gibt es noch, auch das Wäschehaus, in dem sich jedes Kibbuzmitglied aus dem Fach mit seiner Mitgliedsnummer die frisch gewaschene, geflickte und gebügelte Wäsche abholt. Aber sonst ist im Kibbuz Ramat Rachel südlich von Jerusalem wenig übrig von seinen Anfängen im Jahr 1929... 

41% aller Juden weltweit leben in Israel

60 Jahre nach der Gründung des Staates Israel hat sich der Anteil der im Land lebenden Juden an der jüdischen Weltbevölkerung gegenüber dem im Jahr 1948 dramatisch erhöht und beläuft sich nun auf knapp 41%. Nach dem Holocaust gab es noch etwa 11 Millionen Juden weltweit (im Vergleich zu 16.5 Millionen vor dem Krieg). Die heutige Zahl liegt bei etwas über 13 Millionen.

Während sich die jüdische Bevölkerung in Israel seit 1948 etwa verachtfacht hat (von 650 000 auf 5.5 Millionen), ist die Zahl der Juden in der Diaspora um ca. 30% gesunken, was sowohl mit der Einwanderung nach Israel als auch mit Assimilation und Überalterung zu tun hat.

Prof. Sergio DellaPergola vom Avraham Harman Institute for Contemporary Jewry an der Hebräischen Universität Jerusalem geht davon aus, dass der Trend eines Schwindens der Diaspora anhält.

(Quelle: die juedische, Österreich)





Nötiger als das tägliche Brot

[DER TAGESSPIEGEL]
Von Stephan-Andreas Casdorff | Schimon Peres weiß es noch genau, ganz so, als sei es gestern gewesen. Er stand neben David Ben Gurion, als der sagte: „Heute tanzen wir, morgen werden wir kämpfen.“ So kam es. Israel war gegründet, und am nächsten Morgen brach der Unabhängigkeitskrieg aus... 

"Noch nicht gelungen, noch nicht gescheitert"

[DER TAGESSPIEGEL]
Der Historiker Tom Segev über 60 Jahre Israel, geschönte Geschichtsschreibung und verpasste Friedenschancen. Interview.

Das Land im Inneren

[DER TAGESSPIEGEL]
Von Anna Kemper | Auf dem Tempelberg beten auf Knopfdruck Muslime, an der Klagemauer Juden. Die Soldaten verweigern ihren Dienst. In einem Freizeitpark nahe Jerusalem erscheint Israel, wie es 60 Jahre nach dessen Gründung nicht ist: beherrschbar, friedlich. Unschuldig ist das nachgebaute Land aber nicht – es hält viele Erinnerungen wach... 

Wer ist Israel?

[DER TAGESSPIEGEL]
Von Charles A. Landsmann | Sie waren jung, idealistisch und sozialistisch. Für den Staat, den sie am 8. Mai 1948 gründeten, wurde der Kibbuz zum Symbol. Seitdem hat sich fast alles verändert... 

Nahost/Pakistan: Beten für Israel

Die Christen in Pakistan beten für die Anerkennung Israels durch die Regierung in Islamabad.

„Wir hoffen auf volle diplomatische Beziehungen, so dass wir eines Tages ins Heilige Land pilgern können“, erklärte der Präsident des Verbandes pakistanischer Christen vor Journalisten anlässlich der 60-Jahr-Feiern zur Staatsgründung in Israel. In allen Kirchen Pakistans werde man für Frieden und den Schutz Jerusalems beten.

(Quelle: Radio Vatikan)





Die Geburt des Staates Israel

[TAZ]
Von Micha Brumlik | Entstand Israel infolge des Holocaust, oder ist es ein Produkt des Kalten Krieges? Welche Rolle spielten die Überlebenden bei der Staatsgründung? Gerade für Deutschland haben diese Fragen Folgen für die Gegenwart - für das deutsch-israelische wie das deutsch-palästinensische Verhältnis... 

Mit Feuer in den Augen

[TAZ]
Von Ulrich Gutmair | Vor Israels 60. Gründungstag zeigt Arte (21 Uhr) die Doku "Erez Israel, heim ins gelobte Land" - über die Versuche amerikanischer Freiwilliger, jüdische Flüchtlinge 1947 nach Palästina zu bringen... 

Der Sohn des Helden

[TAZ]
Von Susanne Knaul | Ausgerechnet Abraham Burg nennt Israel ein "zionistisches Ghetto". Der Sohn eines prominenten Nationalreligiösen war Friedensaktivist, später saß er für die Arbeitspartei in der Knesset. Heute schreibt er Bücher, in denen er Israel "paranoiden Verfolgungswahn" attestiert. Was treibt ihn? ... 

Israels Bevölkerung auf 7.3 Millionen angewachsen

Am Vorabend des 60. Unabhängigkeitstags leben in Israel 7.282 Millionen Menschen. Wie das Zentralamt für Statistik gestern mitgeteilt hat, hat sich die Bevölkerungszahl seit der Staatsgründung damit mehr als verneunfacht. 1948 lebten gerade einmal 806 000 Menschen auf dem Gebiet des heutigen Staates.

Seit dem letzten Unabhängigkeitstag ist die Bevölkerung um 1.8% angewachsen. 156 400 Babys wurden geboren, und 18 000 Personen wanderten neu nach Israel ein.

Etwas mehr als Dreiviertel aller Israels sind Juden (5.5 Millionen), 20% sind Araber. (1.5 Millionen). 69% der Juden wurden im Land geboren, 1948 waren es nur 35%.

Noch immer lebt die Bevölkerungsmehrheit im Großraum Tel Aviv, wenn der Anteil auch von 71% im Jahr 1948 auf 53% gesunken ist. Während zur Zeit der Staatsgründung nur 19% aller Israelis im Norden und Süden des Landes lebten, sind es heute immerhin 31%.

Über die Jahre ist auch das Bildungsniveau erheblich angestiegen. Der Anteil der Personen ohne Schulabschluss ist von 16% im Jahr 1948 auf 3% gesunken, während der Anteil der Personen mit einer Schulausbildung von 13 oder mehr Jahren von 9% auf 42% gestiegen ist. 1948 machten 208 Personen einen Abschluss an den beiden damaligen Universitäten des Landes. Vor zwei Jahren machten 53 000 Personen ihren Abschluss an insgesamt 62 Colleges und  Universitäten.

Ein Zeichen des gestiegenen Wohlstands ist, dass die Lebensmittelausgaben sich heutzutage nur auf 16% aller durchschnittlichen Haushaltsausgaben belaufen, während es in den 50er Jahren noch 40% waren.





Die vergifteten Glückwünsche deutscher Schlauberger

[DER SPIEGEL]
Von Henryk M. Broder | Israels Existenz wird täglich aufs Neue hinterfragt - nicht nur von radikalen Palästinensern, sondern auch von namhaften Intellektuellen. Zum Jubiläum verschicken sie ihre Klage als Glückwunsch getarnt. Doch ihre Sorge um den Frieden in Nahost ist nur der Mantel für eigene Schuldkomplexe... 

"Hier fühle ich mich weniger als Jüdin"

[DER SPIEGEL]
Von Nadine Zielinsky | Nur weil Nadine Zielinsky Jüdin ist, musste sie daheim in Zürich ständig die Politik Israels rechtfertigen. Sie beschloss, das Land selbst kennenzulernen - und blieb gleich da. Hier beschreibt die 29-jährige Auswanderin, wie sich ihr Leben seither verändert hat... 

Umfrage: Israelis sehen sich zuerst als Juden

JERUSALEM (inn) - Die Mehrheit der jüdischen Israelis sieht sich in erster Linie als Juden und danach als Israelis. Das geht aus einer Umfrage des Israelischen Demokratischen Institutes hervor.

Demnach gaben 47 Prozent der Befragten an, sich zuerst als jüdisch zu sehen, 39 Prozent sehen sich vorrangig als Israelis. 94 Prozent der Befragten sehen sich zudem als Teil der weltweiten jüdischen Gemeinschaft.

Vom arabischen Teil der Bevölkerung sehen sich 45 Prozent in erster Linie als Araber und 24 Prozent als Palästinenser. Zwölf Prozent sehen sich vorrangig als Israelis.

(Quelle: Israelnetz)





Es begann mit einem Krieg

[FRANKFURTER RUNDSCHAU]
Von Inge Günther | Am Rothschild-Boulevard stehen die schönsten Häuser im Bauhaus-Stil von ganz Tel Aviv. Eines ist das Dizengoff-Haus an der Nr. 16. Seine geradlinige Architektur ist außen wie innen nahezu unverändert geblieben. Es verkörpert einen historischen Moment, der verlangt, unangetastet zu bleiben... 

"Frieden ist ferner denn je"

[FRANKFURTER RUNDSCHAU]
60 Jahre Israel: Der Historiker Tom Segev über den neuen religiösen Wahn im Nahost-Konflikt, die Instrumentalisierung des Holocaust und Angela Merkels unkritische Haltung gegenüber der israelischen Regierung. Interview...

Dokumentar der Unabhängigkeit

[FRANKFURTER RUNDSCHAU]
David Ben Gurion steht unter dem Porträt Theodor Herzls und verliest die Unabhängigkeitserklärung Israels. Diesen ersten Staatsakt der jüdischen Demokratie im Nahen Osten fotografiert nur einer: Rudi Weissenstein... 





Die politische Entwicklung im Heiligen Land

[SÜDDEUTSCHE ZEITUNG]
Von Astrid Müller, Marcel Kammermayer und Oliver Das Gupta | Eine Zeitschiene... 

Eine Mutter der Nation

[SÜDDEUTSCHE ZEITUNG]
Von Johannes Honsell | In den Minuten, als Ben Gurion den Staat Israel ausruft, bringt Esther Man ihren Sohn zur Welt. Die Hagana-Kämpferin von damals ist eine der Heldinnen der Unabhängigkeit, und heute doch von Israel enttäuscht... 

Auf den Ruinen eines Volkes

[SÜDDEUTSCHE ZEITUNG]
Von Fuad Hamdan | Der Staat Israel konnte nur entstehen, indem die Palästinenser für Verbrechen bezahlten, die sie nicht begangen hatten.Eine Außenansicht... 





Umfrage: Israel ist ein normaler Staat

[BERLINER ZEITUNG]
Von Marlies Emmerich und Susanne Rost | 60 Jahre nach der Gründung sehen zwei Drittel der Deutschen Israel als ein Land wie jedes andere an / Charlotte Knobloch: Verhältnis "von Freundschaft geprägt"... 

Auf besondere Weise verbunden

[BERLINER ZEITUNG]
Von Holger Schmale | Vor 60 Jahren, am 14. Mai 1948, wurde der Staat Israel gegründet. Deutschland gratuliert mit einem Festakt. Das Verhältnis der beiden Länder ist und bleibt außerordentlich - eine Rückschau und ein Ausblick... 

"Zunehmende Tendenz, Israel abzulehnen"

[BERLINER ZEITUNG]
Vor 60 Jahren, am 14. Mai 1948, wurde der Staat Israel gegründet. Deutschland gratuliert mit einem Festakt. Das Verhältnis der beiden Länder ist und bleibt außerordentlich - eine Rückschau und ein Ausblick. Interview mit der Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch... 

Guiness-Weltrekord: Gemeinsames Singen der israelischen Hymne

JERUSALEM (inn) - Am heutigen Mittwochabend wird es einen Versuch geben, den Weltrekord im gemeinsamen Singen einer Nationalhymne zu brechen. Anlässlich der Feiern zum 60-jährigen Bestehen des Staates Israel wollen über 300.000 Menschen in der ganzen Welt gleichzeitig die israelische Hymne "Hatikva" anstimmen.

Die Idee zu dem Ereignis hatte die israelische Geschäftsfrau und Philanthropin Galia Albin. Sie wolle die Aufmerksamkeit auf die Worte der israelischen Nationalhymne lenken und deren Bedeutung hervorheben, berichtet das israelische Magazin "Globes". Der Text der "Hatikva", was zu Deutsch "Die Hoffnung" heißt, lautet: "Solang noch im Herzen eine jüdische Seele wohnt und nach Osten hin, vorwärts, das Auge nach Zion blickt, solange ist unsere Hoffnung nicht verloren, die Hoffnung, zweitausend Jahre alt, zu sein ein freies Volk, in unserem Land, im Lande Zion und in Jerusalem!"

Der Rekordversuch findet am Mittwoch, den 7. Mai, um 22:50 israelischer Zeit (23:50 Uhr deutscher Zeit) statt. Das Singen wird über die großen israelischen Fernsehsender sowie über das Internet und in vielen Radiostationen weltweit übertragen. Auf der Webseite www.livehatikva.org, auf der es weitere Informationen gibt, zählt bereits ein Countdown.

Jüdische Gemeinden in Argentinien, New York, in der Ukraine, in Moskau, Frankreich, Niederlande, London und San Francisco haben sich für das Ereignis registriert. Es muss zwei unabhängige Zeugen geben, die Guiness bestätigen können, dass alle Anwesenden die Hymne vollständig und laut gesungen haben. Insgesamt haben sich 32 Bürgermeister als offizielle Beobachter gemäß den Guiness-Richtlinien registrieren lassen.

(Quelle: Israelnetz)





Facetten der Unabhängigkeit

[DIE ZEIT]
Von Gisela Dachs | Die Vorbereitungen zum 60. Jahrestag der Staatsgründung einen die Israelis - trotz nationaler Selbstzweifel und der nicht endenden politischen Krise im Land... 

Wunsch nach neuen Brücken

[DIE ZEIT]
Von Gisela Dachs | "LiveHatikwa" ist eines der offiziellen Jubiläumsprojekte prominenter jüdischer Diaspora-Organisationen. Hinter diesem Simultan-Happening steht vor allem die Suche nach Gemeinsamkeiten... 

"Zum Frieden gehört so viel Mut wie zum Krieg"

[DIE ZEIT]
Der israelische Soziologe Moshe Zuckermann über das deutsch-israelische Verhältnis, gesellschaftliche Veränderungen und die Zukunft seines Landes. Ein Interview... 

"Gott hat damit nichts zu tun"

[DIE ZEIT]
Der israelische Sänger und Aktivist Aviv Geffen über die junge Generation in Israel und die Chancen eines Friedens mit den arabischen Nachbarn. Ein Interview...