Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331

ONLINE-EXTRA Nr. 12

Mai 2005


COMPASS dankt dem Verlag für die Genehmigung zur Online-Wiedergabe an dieser Stelle!

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Online-Extra Nr. 12


Die Jacobsleiter

Erinnerungen eines Shoah- und Gulag-Überlebenden

Aus dem Russischen von Michael Anderau

JACOB SHEPETINSKI


Danke, Herr Mutz

Manchmal mussten alle Männer am Bahnhof Schrott verladen, der zur Weiterverarbeitung nach Deutschland geschickt wurde. Verladen wurde alles, was aus Stahl oder Eisen war. Bewacht wurden wir von der Kriegsgendarmerie, die sich durch besondere Grausamkeit auszeichnete. Wer ihrer Meinung nach schlecht arbeitete, den erschossen sie auf der Stelle. An einem solchen Verlade-Tag fiel mir der Lauf einer 45mm-Panzerabwehrkanone auf den rechten Fuss. Ich fühlte Schmerz. Jede Bewegung verstärkte ihn. Eine gefährliche Sache. Ich stand auf dem Bahnsteig und fürchtete, dass die Gendarmen es bemerken könnten. Unser Brigadier, Erich Stein, der ohne Begleitschutz war und einen Passierschein hatte, lief zu Mutz und informierte ihn über den Vorfall. Nach etwa einer halben Stunde kam Mutz mit einem kleinen Lastwagen. Er diskutierte kurz mit den Gendarmen und sagte dann laut:
“Jacob, zu mir!” Die Kollegen halfen mir beim Gehen, den Schmerz unterdrückend kletterte ich in die Führerkabine.
“Was ist passiert?”
“Ein Kanonenlauf ist mir auf den Fuss gefallen.”
Ich schaute auf den Fuss, er war geschwollen und blau. Mutz hielt den Lastwagen bei der Ausfahrt an und sagte: “Bleib sitzen, steig nicht aus.”
Er ging in sein Büro.
Ilja Gratschuk, ein Bekannter, der als Hilfsarbeiter arbeitete, kam zu mir und fragte mich:
“Was ist los?”
“Mein Fuss, wahrscheinlich bringt er mich ins Ghettokrankenhaus.”
Ilja stellte einen Gasmaskenbeutel unter meinen Sitz, bat mich, ihn dem Doktor Bljumowitsch zu übergeben. Bevor ich es geschafft hatte nachzusehen, was da drin war, ging er wieder. Wahrscheinlich etwas zu essen. Mutz kam zurück mit einer grossen Mauserpistole, liess den Motor an und fuhr los. Er fuhr auf die Hauptstrasse hinaus, die ans Ghetto grenzte, hielt neben dem Zaun gegenüber des Krankenhauses, zückte die Mauser und befahl den herumstehenden Menschen mit lauter Stimme, eine Öffnung im Zaun zu vergrössern und mich hindurchzuschleusen.
In der Zwischenzeit hatte ich aus Neugierde meine Hand in den Gasmaskenbeutel gesteckt und erstarrte vor Schreck. Das hatte mir gerade noch gefehlt: Granaten. Einige Männer kamen zu mir und halfen mir, aus der Kabine zu steigen und mit dem Beutel zum Zaun zu gelangen. Ich drehte mich nochmals um:
“Vielen Dank, Herr Offizier!”
Mit einem niedergeschlagenen Lächeln antwortete er:
“Das war’s, Jacob. Verstanden? Das ist alles, was ich für dich tun kann.”
Den Beutel übergab ich dem Doktor, sie untersuchten mich – es war kein Bruch, sondern wahrscheinlich ein Bluterguss, eine Schrunde. Sobald der Fuss abgeschwollen wäre, gäbe es einen Gips. Von beiden Seiten gestützt, wurde ich nach Hause begleitet. Zur Arbeit kehrte ich nicht mehr zurück. Das war Ende März 1942.
Im Mai wurde der Gips entfernt, der Fuss war wieder in Ordnung. In dieser Zeit verschwand Doktor Bljumowitsch, und auch Nathan Liker, ein Spezialist für Nachrichtenwesen, war plötzlich weg.
“Wohin sind sie gegangen?”, fragte ich Herzl.
“Woher soll ich das wissen?”, antwortete er. “Vielleicht sind sie geflohen.”
Er wusste natürlich, dass sie sich schon im Wald versteckt hielten, angeworben von den Partisanen. Überhaupt bemerkte ich eine verstärkte Bewegung; Herzl ging oft aus dem Haus und schon zwei Mal hatte er gesagt, dass er bei Bekannten übernachten würde. Was er nicht erzählte, bemerkte ich trotzdem; er traf sich mit Deljatizkij, Zirinskij, Kremen und auch mit meinen Bekannten aus dem Beutelager, Abramson und Imberg. Besonders viel Zeit verbrachte er mit Abram Doktortschik. Nachts versteckten wir neue Beute im Schuppen, was bedeutete, dass es Menschen gab, die sie herbrachten. Die Lage im Ghetto wurde immer schlimmer. Hunger, Platzmangel, unzureichende hygienische Bedingungen, das Fehlen von Medikamenten und medizinischer Hilfe führten zu Epidemien und erhöhter Sterblichkeit. Einmal fragte ich Herzl:
“Mir ist es verleidet. Vielleicht sollten wir in den Wald abhauen?”
Herzl schaute mich aufmerksam an und antwortete:
“Vorläufig ist unser Platz noch hier.”
Ich wusste damals noch nicht, dass die Verbindung zu den Partisanen bereits bestand. Vom Untergrund wollten sie Munition, Waffen, Schuhe und Kleider. Ihre Devise war: “Bravo, macht weiter so, aber geht nicht auf eigene Faust in den Wald! Nur wenn ihr angeworben werdet.” Der Arzt, der Funker, die Krankenschwester brachen sofort heimlich auf, als sie angefragt wurden.
Während wir zu Hause warteten, passierte einem der Unseren ein Fehler: Ilja Gratschuk, ein Hilfsarbeiter, hängte beim Eingang im Schweinestall eine Tasche auf. Pani Zosja, die Leiterin der ans Ghetto angrenzenden Nebenwirtschaft, die die Nahrungsmittel für die Soldaten verwaltete, bemerkte sie und dachte, jemand hätte Eier aus dem Hühnerstall gestohlen. Sie öffnete die Tasche, entdeckte die Handgranaten und begann zu schreien. Ilja sah es und rannte ins Ghetto. In der gleichen Nacht verschwand er. Am nächsten Tag erschien kaum jemand auf der Arbeit. Die Nachricht über diese Entdeckung tat ihre Wirkung. Im Ghetto herrschte Panik. Herr Quint, der Vorsitzende des Judenrates, versuchte vergebens, die Menschen zur Arbeit zu bewegen. In der Stadt tauchten neue Armeeeinheiten auf. Besonders in Acht nahmen wir uns vor den Soldaten aus den lettischen und litauischen Polizeibatallionen. Wir versteckten uns auf die Häuser des Ghettos verteilt. Es war beschlossene Sache, dass wir nicht hinausgehen würden. Die unterirdischen Verstecke lagen bereit und waren gut getarnt. Wir konnten uns mit Wasser und Essen versorgen – soviel eben vorhanden war. Herzl und ich entschieden, dass wir nicht in die unterirdischen Verstecke gehen würden.
Unser grosser leerer Schuppen hatte einen Anbau, der mit Brennholz zum Heizen gefüllt war. Seine Mitte war frei geblieben, und man konnte durch ein loses Brett hinein und hinaus. Die Tarnung war gut und von aussen nicht sichtbar. Wir Bewaffneten würden uns dort verstecken und falls es unumgänglich würde: kämpfen. Die Waffen waren bereit. Granaten und zwei Pistolen, ein Maschinengewehr mit Trommelmagazin. Am Montag, 29. Juni 1942 gab es Alarm. Das Ghetto war von Deutschen, Letten und Litauern eingeschlossen. Herr Quint, der Vorsitzende des Judenrates wurde zum Tor zitiert und auf der Stelle erschossen.
Die Aktion begann.
Fast alle Bewohner unseres Hauses waren in ihren Verstecken. Der Platz reichte nicht für alle. Die Familie Garnkowskij verbarg sich auf dem Dachboden. Nur meine Grossmutter Bella Rachel wollte sich um keinen Preis verstecken.
“Das ist mein Haus, und ich werde es nicht zurücklassen.”
Sie zog die besten Kleider an und trug so an diesem heissen Tag ihren Pelz. Herzl, Abram Doktortschik und ich würden uns wie abgesprochen im Anbau verstecken.
Die Stimmen der Soldaten waren schon zu hören. Wir drehten das Brett, krochen hinein und sassen still. In den Nachbarshäusern schrieen Deutsche schon: “Rauskommen!”
Schüsse, Explosionen. Die Soldaten kamen in unseren Hof. Die gleichen Rufe:
“Rauskommen, rauskommen!”
Wir waren alle in Alarmbereitschaft und schauten durch die Ritzen.


JACOB SHEPETINSKI

Die Jacobsleiter.
Erinnerungen eines Shoa- und Gulag-Überlebenden


2005, 205 Seiten, Paperback,
mit s/w-Fotografien
ISBN 3-907576-78-0
EUR 14.80 (D)/15.30 (A)/CHF 23.80

Theologischer Verlag Zürich

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Bialystok, im Sommer 1941: An einem Samstagabend begleitet Jacob Shepetinski seine Freundin nach Hause und kehrt beschwingten Herzens ins Haus seiner Tante zurück. Mitten in der Nacht wird er durch Explosionen und Gewehrfeuer geweckt – der deutsche Überfall hat begonnen, der sein Leben von Grund auf verändert. Er kommt ins Ghetto, wo ein deutscher Unteroffizier ihm das Leben rettet, dann überlebt er – wie durch ein Wunder – eine Massenerschießung, kriecht nachts aus der Grube und schließt sich den Partisanen an, wird Kämpfer in der russischen Armee. Nach seiner Entlassung wird er im stalinistischen Russland zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, kommt hinter den nördlichen Ural, dann fünf Jahre in die Verbannung. Endlich frei, hält Jacob Shepetinski, zweimal dem sicheren Tod entkommen, als «Delegierter dieser Toten» seine Erinnerungen fest.

Bewegend, nüchtern und packend geschrieben – die Erfahrungen eines Lebens im Grauen zweier totalitärer Regime. «Die Jacobsleiter» erzählt eine Geschichte, die man so noch nicht gehört hat.



Kap. 5: Der Geliebte Jünger als Gegner

EINE WIDERSTÄNDIGE LEKTÜRE DES VIERTEN EVANGELIUMS


Zweite Begegnung mit Gebietskommissar Erren

Eine Gruppe Soldaten kam in unseren Hof. Ich erkannte den Gebietskommissar Erren, der die Lagerhalle besichtigt hatte. Auf der linken Seite über den Bauch hatte er eine Parabellumpistole hängen. Er beobachtete die Situation, sah sich das Haus an. Die Soldaten warfen Brandsätze, das Haus fing an zu brennen und zu rauchen. Mein Cousin Garnkowskij sprang vom Dachboden hinunter. Ein Schuss und mein Cousin fiel, noch in der Luft getroffen, auf die Erde. Wir hörten Applaus.
“Bravo, Litauer!” Das war Erren, sehr zufrieden.
Plötzlich kam aus dem von Flammen eingehüllten Haus meine Grossmutter Bella Rachel heraus, in Flammen stehend ging sie auf die Deutschen zu. Schreie und Lachen.
“Schaut euch mal die brennende Hexe an!”
Aber sie, langsam, Schritt für Schritt, näherte sich ihnen. Niemand schoss. Da zog der Gebietskommissar Erren entschlossen mit der rechten Hand die Pistole aus der geöffneten Tasche und schoss.
Die Grossmutter hielt sich noch immer aufrecht, noch ein Schritt, und zwei weitere Schüsse waren zu hören. Langsam fiel das brennende Knäuel vor unseren Augen zu Boden …
Wir in unserem Versteck umarmten und küssten uns zum Abschied, denn wir waren überzeugt, dass dies unser letzter Tag sein würde. Unsere Familien waren wohl schon erstickt. Das Haus brannte, die Leichen meines Cousins und der Grossmuter lagen in unserem Hof. Zum Glück wehte der Wind nicht auf unsere Seite. Ein Soldat schlug dem Offizier vor:
“Lasst uns diesen Schuppen niederbrennen.”
Er ging ringsherum.
“Lass, der ist leer, da ist niemand drin.”
Sie standen noch zwanzig Minuten zur Beobachtung da, dann gingen sie weg. Wir wollten raus, aber Abram erlaubte es nicht. Er hatte bemerkt, dass ein Soldat nicht weit entfernt stand. Und so sassen wir dicht aneinandergedrängt und weinten über den Tod unserer Familien. Da hörten wir einige Schüsse in der Nähe, aber wussten nicht, was das bedeuten sollte. Es stellte sich heraus, dass mein Bruder Ruben aus dem verrauchten Versteck heraus gerannt und in den Fluss gesprungen war. Wie wir so dasassen, hörten wir plötzlich Geräusche und Stimmen.
Jetzt begannen aus dem brennenden Haus Menschen herauszukommen: Als erstes meine Schwester Raja, welche die Hand an einem brennenden Stück Holz verbrannt hatte. Dann alle anderen. Wir gingen ihnen entgegen, halfen ihnen herauszuklettern. Unser Glück kannte keine Grenzen. Meine Mutter unter Tränen:
“Ich kann es noch gar nicht fassen, der eine Sohn ist nicht mehr.”
Wir Lebenden versammelten uns, nahmen die Waffen, was an Essen da war und warteten auf die Dunkelheit. Dann wollten wir alle zusammen aus dem Ghetto, nur weg, so schnell und so weit wie möglich …




ANMERKUNGEN



1 Origenes brachte in seinem Kommentar zum Johannesevangelium 1.40 als erster diesen Ausdruck mit dem Johannesevangelium in Verbindung. Vgl. Origen, Commentary on the Gospel of John, Books 1–10, übers. von RONALD E. HEINE, Washington D.C. 1989, 4. [Im Deutschen wird dieser Ausdruck mit ‹Erstling der Evangelien› übersetzt. Vgl. Origenes, Das Evangelium nach Johannes, hg. und übers. von ROLF GÖGLER. Zürich/Köln 1959, 99, Anmerkung der Übersetzerin].

2 Vgl. ADELE REINHARTZ, A Feminist Commentary on the Gospel of John, in: ELIZABETH SCHÜSSLER FIORENZA (Hg.): Searching the Scriptures 2, New York 1994, 561–600.

3 JUDITH FETTERLEY: The Resisting Reader. A Feminist Approach to American Fiction, Bloomington 1978, 9.

4 Die Beziehung zwischen der Jesus- und der Johannesbewegung wird in der Forschung unterschiedlich interpretiert. Einige WissenschaftlerInnen, beispielsweise WALTER WINK (John the Baptist in the Gospel Tradition, Cambridge 1968, 94), vertreten die Meinung, Jesus und Johannes seien hinsichtlich des Taufritus Rivalen gewesen. Andere WissenschaftlerInnen, wie beispielsweise JEROME MURPHY O’CONNOR (John the Baptist and Jesus. History and Hypotheses; in: NTS 36 (1990) 363–366), sind der Ansicht, Jesus habe mit seiner im Vierten Evangelium beschriebenen Tauftätigkeit im Gegenteil das Wirken des Täufers vielmehr fortgeführt und vorangetrieben. Er schlägt vor anzunehmen, Jesus und der Täufer hätten sich das Gebiet aufgeteilt, um eine koordinierte Kampagne unter den Jüdinnen, Juden und SamaritanerInnen durchzuführen. MORTON ENSLIN bezweifelt, dass sich Jesus und der Täufer überhaupt gekannt haben und nimmt an, ihre gesamte Beziehung sei eine Erfindung der frühen Kirche (John and Jesus; in: ZNW 66 (1975) 1–18). Die Vielfalt der Ansichten zeigt, dass die Interpretation des johanneischen Materials und die Antwort auf die Frage nach seiner Historizität keineswegs eindeutig sind. Meiner Ansicht nach ist es wahrscheinlich, dass es gewisse Kontakte zwischen Johannes und Jesus gegeben hat und dass zwischen beiden eine gewisse Rivalität herrschte.

5 3,25 lässt unklar, mit welcher Partei oder welchen Parteien die JüngerInnen des Täufers in Auseinandersetzung standen. Einige Manuskripte bezeugen meta Ioudaiou, was ‹ein gewisser Jude› bedeutet; andere bezeugen meta Ioudaion, was ‹gewisse Juden› bedeutet. Eine ausführliche Besprechung bietet JOHN W. PRYOR: John the Baptist and Jesus. Tradition and Text in John 3,25; in: JSNT 66 (1997) 15–26. Die verschiedenen Varianten des Textes an dieser Stelle haben jedoch keinen Einfluss auf die Bedeutung dieser Stelle hinsichtlich der Besorgnis der JüngerInnen des Täufers im Blick auf Jesu Tauftätigkeit.

6 Vgl. R. ALAN CULPEPPER: Anatomy of the Fourth Gospel, Philadelphia 1983, 89–98.

7 E.P. SANDERS: Judaism. Practice and Belief 63 BCE–66 CE, Philadelphia 1992, 68.

8 Während ich diese Worte im Herbst 2000 schreibe, ist der Tempelplatz in Jerusalem als Ort, an dem sich die ‹Al-Aqsa-Intifada› – ein palästinensischer Aufstand gegen die israelische Besetzung – entzündete, erneut Schauplatz des Konfliktes über rechtmässige Kontrolle und Zugang. Der Konflikt steht in engem Zusammenhang mit konkurrierenden israelischen und palästinensischen Ansprüchen auf den Tempel als heiligen Ort.

9 RICHARD BAUCKHAM: God Crucified. Monotheism and Christology in the New Testament, Grand Rapids (Mich.) 1999, 6.

10 Ebd., 6.

11 SIGFRED PEDERSEN behauptet, der Hinweis auf Abraham spiele auch auf Gott als Schöpfer an und beeinflusse somit unsere Lektüre des 8. Kapitels von der Schöpfungssprache des Johannesprologs her (Anti-Judaism in John’s Gospel. John 8; in: JOHANNES NISSEN, SIGFRED PEDERSEN (Hgg.): New Readings in John. Literary and Theological Perspectives from the Scandinavian Conference on the Fourth Gospel, Århus 1997, JSNT.S 182, Sheffield 1999, 172–193, 186).
12 Die Apokalypse Abrahams, übers. von BELKIS PHILONENKO-SAYAR u. MARC PHILONENKO; in: JSHRZ 5. Apokalypsen, Gütersloh 1974–2003, 413–460; Das Buch der Jubiläen, übers. von KLAUS BERGER; in: JSHRZ 2. Unterweisung in erzählender Form, Gütersloh 1973–1999, 273–575, 393.
13 Testament Abrahams, übers. von ENNO JANSSEN; in: JSHRZ 3. Unterweisung in lehrhafter Form, Gütersloh 1974–2001, 193–256, 206.
14 Philo: Ueber Abraham; hg. und übers. von LEOPOLD COHN; in: DERS.: Die Werke Philos von Alexandria. In deutscher Übersetzung, 1. Teil, Breslau 1909, 91–152.

15 Flavius Josephus, Jüdische Altertümer, übers. von HEINRICH CLEMENTZ, Wiesbaden 142002, 267.

16 Jubiläen, 318–320.

17 Ebd., 329.

18 Ebd., 425.

19 Oudeni kann ‹irgendetwas› oder ‹irgendjemandem› bedeuten.

20 Vgl. CULPEPPER, Anatomy, 152–165.


21 JOHN ASHTON betrachtet diese Aussage als Bemühung des Evangeliums zu zeigen, dass die Jüdinnen und Juden LügnerInnen sind (Understanding the Fourth Gospel, Oxford 1991, 423).

22 RAYMOND E. BROWN: The Gospel According to John, Bd. 1, AB 29, Garden City (N.Y.) 1966, 355.

23 RUDOLF SCHNACKENBURG: Das Johannesevangelium. Kommentar zu Kapitel 5–12, HThK 4,2, Freiburg/Basel/Wien 1971, 263.

24 Eine Einführung in die wissenschaftliche Debatte über das Wesen des Monotheismus im 1. Jahrhundert bieten BAUCKHAM, God Crucified; JAMES D.G. DUNN: Was Christianity a Monotheistic Faith from the Beginning?; in: SJTh 35 (1982) 303–336.

25 Justinus: Rechtfertigung des Christentums, hg. und übers. von H. VEIL, Strassburg 1894, 16.

26 Eine ausführliche Untersuchung der johanneischen Verwendung von ego eimi als göttlichem Namen bietet BROWN, John I–XII, 533–538.

27 Der Babylonische Talmud, hg. und übers. von LAZARUS
GOLDSCHMIDT, Königstein 31981, Bd. 9. Synhedrin (2. Hälfte), Makkoth, Šebu’oth, ’Edijoth, ’Aboda Zara, Aboth, Horajoth, 119.

28 Der Babylonische Talmud, hg. und übers. von LAZARUS GOLDSCHMIDT, Königstein 31981, Bd. 8. Baba Bathra, Synhedrin (1. Hälfte), 631f.
29 Vgl. GRAHAM N. STANTON: Aspects of early Christian-Jewish Polemic and Apologetic; in: NTS 31 (1985) 377–392.

30 HELEN C. ORCHARD beschäftigt sich ausführlich mit dem Thema ‹Jesus als Opfer eines Verbrechens› (Courting Betrayal. Jesus as Victim in the Gospel of John, Sheffield 1998).


Die Autorin

ADELE REINHARTZ


Dr. theol., ist stellvertretende Vizepräsidentin für Forschung an der Universität Ottawa, Kanada, und Professorin am Institut für Altertums- und Religionswissenschaft an derselben Universität. Sie forscht zur Geschichte und Literatur des frühen Judentum und Christentums, jüdisch-christlichen Beziehungen und Berührungspunkten von Bibel und Film.