Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
17.12.2012 - Nr. 1390


ONLINE-EXTRA Nr. 175

Dezember 2012

Im Oktober diesen Jahres veröffentlichte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) unter dem Titel "Gelobtes Land?" einen Leitfaden, der dem immer wieder umstrittenen Verhältnis der evangelischen Kirche zu Israel gewidmet war und als "Orientierungshilfe" gedacht ist. Absicht dieser Orientierungshilfe sollte es eigenen Angaben zufolge sein, "möglichst vielen Informationen über die unterschiedlichen Sichten auf die Landverheißung und den daraus resultierenden Verständnissen des Landes und der Staatsgründung Israel zu geben."

Die Orientierungshilfe stieß in evangelischen Kreisen auf geteiltes Echo. Stellvertretend hierfür veröffentlicht COMPASS im heutigen ONLINE-EXTRA drei evangelische Stimmen: Zum ersten von dem lanjährigen, ehemaligen Propst in Jerusalem und damit Repräsentanten der Evangelischen Kirche in Israel, den palästinensischen Gebieten und Jordanien Dr. Uwe Gräbe, der die Orientierungshilfe mit kleinen Einschränkungen begrüßt; zum Zweiten von dem evangelischen Theologen und Pfarrer Ricklef Münnich, dem evangelischen Präsidenten des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit, der in der Orientierungshilfe weder eine hilfreiche Klärung noch einen notwendigen Fortschritt zu sehen vermag; und schließlich drittens von Ulrich W. Sahm, in Jerusalem lebender Journalist und Nahost-Korrespondent mehrerer deutscher Medien, der in der Orientierungshilfe eine Reihe gravierender Fehler beklagt.

Nicht in unmittelbaren Zusammenhang zur Orientierungshilfe, aber in sachlichem steht die "Jerusalemer Erklärung", die von einer Gruppe protestantischer Geistlicher, Intellektueller und Aktivisten aus Europa, Nord-Amerika und Afrika im November 2012 in Jerusalem verabschiedet wurde und die sich ausdrücklich als Zeichen der Solidarität mit Israel und dem jüdischen Volk versteht. Mit der Verabschiedung der Erklärung konstituierten sich die Unterzeichner zugleich als Gruppe unter dem Namen "Protestant Consultation on Israel and the Middle East (PCIME)". Als solche sehen sie sich eigenen Angaben zufolge verpflichtet, "eine verantwortungsvolle, unvoreingenommene Sicht auf den Nahen Osten" einzunehmen. Sie verstehen sich als "schweigende Mehrheit jener, die keine anti-israelische Einstellungen hegen und sich entschieden gegen Aktivitäten kirchlicher Amtsträger und anderer Aktivisten wenden, die im Namen des Christentums deutlich anti-israelische Positonen vertreten".

Möge mit der Publikation all dieser Texte als ONLINE-EXTRA Nr. 175 die wichtige und für das christliche Selbstverständnis elementare Diskussion um das Verhältnis Kirche und Israel weiter angeregt und vertieft werden!

COMPASS dankt den Autoren für die Genehmigung zur Wiedergabe ihrer Texte an dieser Stelle!

Hier finden Sie ONLINE-EXTRA Nr. 175:
Online-Extra Nr. 175


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